Scandi-Style: Nordische Leichtigkeit für unser Zuhause

Scandi-Style: Nordische Leichtigkeit für unser Zuhause

06.04.23
Marie

Skandinavisches Design zählt zu den beliebtesten Einrichtungsstilen. Denn natürliche Materialien, Funktionalität, minimalistische Formen und zeitlose Farben lassen Möbel und Accessoires zu langlebigen Design-Objekten werden. Wie es der Wohntrend schafft, am Puls der Zeit zu bleiben.

Von großen Möbelkonzernen bis hin zu bekannten Designklassikern – skandinavische Möbel und Deko finden in fast jedem Haushalt in irgendeiner Form Einzug. Dass dieser Einrichtungsstil so beliebt ist, liegt an dem freundlichen, warmen Ambiente, das naturbelassene Materialien verbreiten. Die Leichtigkeit dank reduzierter Formen und die meist helle Farbgebung kreieren ebenso eine Wohlfühlatmosphäre. Doch das vielleicht Wichtigste: Der Stil ist seit Jahrzehnten so zeitlos, dass er immer aktuell wirkt und kein Überdruss entsteht. Wir sehen genauer hin, worin der Erfolg der Skandinavier liegt.

1. Ursprung: Wie entstand der typische "Scandi-Style"?

Der Begriff "Scandinavian Design" kam 1951 zum ersten Mal anlässlich der Londoner Ausstellung "Scandinavian Design for Living" auf. Hier stellten verschiedene skandinavische Designer ihre Werke aus. Mit heimischen Materialien wie Birkenholz, Glas, Ton sowie Leinen verknüpften sie den aufkommenden Modernismus und nordische Handwerkskunst. Das Design stand von Beginn an für zwei typische Merkmale der skandinavischen Gesellschaft: die Verbundenheit mit der Natur, die sich in den verwendeten Materialien zeigte, sowie demokratisches Denken, das mit einfachen und funktionalen Formen Design für jedermann zugänglich machen sollte.

In der Nachkriegszeit der 50er-Jahre entstanden aus der industriellen Fertigung, verbunden mit einer Rückbesinnung auf das Handwerk, schlichte aber qualitativ anspruchsvolle Design-Produkte, die sich an die breite Masse richteten. Seitdem begeistert das skandinavische Design nachfolgende Generationen.

Berühmte skandinavische Designgrößen wie Arne Jacobsen, Alvar Aalto, Verner Panton, Finn Juhl oder Hans J. Wegner stehen für sämtliche Klassiker, die zum Teil aus den 30er-Jahren stammen und bis heute die Design-Landschaft prägen.

2. Merkmale: Wie sieht der Scandi-Style konkret aus?

Formen

Schlicht, reduziert, geradlinig und klar – oder kurz: "Keep it simple". Wichtig ist jedoch, dass die minimalistischen Entwürfe auch praktisch sind. Denn der Leitsatz "form follows function" gilt bis heute. Schließlich soll die Funktionalität den Bedürfnissen der Menschen nachkommen und möglichst vielen einen Zugang zu Designerprodukten ermöglichen.

Die Liebe zur Natur drückt sich häufig in einer organischen Formensprache aus, wodurch die Optik einladend statt unterkühlt wirkt. Schönes Beispiel ist die Holzschale "FJ Bowl" von ArchitectMade, die von dem finnischen Designer Finn Juhl entworfen wurde.

Materialien

Bei der Materialverwendung steht die heimische Natur im Mittelpunkt, die von Wäldern geprägt ist. Helle Hölzer wie Fichte, Birke oder Kiefer kommen häufig zum Einsatz, die zudem warm und freundlich wirken. Der Wand-Organizer "Input" der dänischen Marke Woud verwandelt mit seiner Holz-Ästhetik den typischen Regal-Charakter in ein hübsches Accessoire. Auch andere Naturprodukte wie Baumwolle, Leinen oder Leder werden in Handarbeit aufwändig verarbeitet. Ebenfalls typisch für die traditionelle, skandinavische Deko? Glas und schwere Keramik bei Vasen oder Geschirr.

Farben & Muster

Erdverbundene Töne und meist zurückhaltende Farben kreieren ein helles, gemütliches Ambiente, das mit Schwarz-Weiß-Klassikern ergänzt wird. Durch die Schlichtheit der Farbwahl bleibt das Design zeitlos. Die Vase "Node – Cameo" von Rosenthal fügt sich mit einem zarten Pastellrosa perfekt in den Scandi-Style ein. Dennoch tauchen auch ausdrucksstarke Farb-Akzente besonders bei Accessoires auf, zum Beispiel in Form von Vasen oder Kissen. Und auch Muster sind ein wichtiger Teil der skandinavischen Deko: Vor allem grafische Muster und abstrakte Natur-Motive wie Bäume zieren meist Textilien.

3. Nachhaltigkeit: Warum skandinavisches Design als langlebig gilt

Designklassiker wie der berühmte "Ameisen"-Stuhl von Arne Jacobsen werden häufig von Generation an Generation weitergereicht oder finden als Vintage-Stück einen neuen Besitzer. Selbst Holzfiguren wie die Tiere von Hans Bolling, die heute über ArchitectMade vertrieben werden, verlieren nicht an Wert. Doch abgesehen von großen Namen ist skandinavisches Design so qualitativ hochwertig, alltagstauglich und zeitlos in seiner Optik, dass die skandinavischen Möbel und Accessoires keinem schnellen Trend zum Opfer fallen, sondern lange in Gebrauch bleiben.

4. Ausblick: Modernes, skandinavisches Design – immer am Puls der Zeit

Wer nun annimmt, der Scandi-Style sei zwar zeitlos aber auch etwas unaufgeregt, liegt falsch. Unter dem Motto "New Nordic Design" versuchen junge dänische, schwedische oder finnische Design-Marken, den Stil weiter zu interpretieren. Der nicht zu vernachlässigende Humor, der bereits in Klassikern wie dem "Hoptimist" des Designers Gustav Ehrenreich zu finden ist, taucht immer wieder subtil in neuen Kreationen auf. Mit raffinierten Entwürfen und aktuellen Farbgestaltungen bleibt der Scandi-Style relevant und zeitgemäß.